Hallo und herzlich willkommen!
Schon wieder eine, die über ihre Krankheit etwas erzählen will. – Ja, will ich.
Als EIN Beispiel wie mit Krebs, der immer noch tabuisierten Krankheit, umgegangen werden kann.
Mut machen – möchte ich, wohl wissend, dass es durch kürzere und längere Strecken oft hoffnungslos scheint und zum Verzweifeln ist.
Ich denke, die Anerkennung der Gleichzeitigkeit ist ein Schlüssel zur besseren Bewältigung. Mal ist alles extrem beschissen, dann ganz okay und manchmal sogar sehr in Ordnung. Und all das darf sein, es soll sogar so sein.
Ins-Tun-Kommen – ist zu meiner Strategie geworden.
Herausgefordert durch einen roten zerknitterten Hut, der mir im richtigen Moment – als die Haare ab mussten – zugefallen ist.
Wie kann dieser freche unbekümmerte Hut sich in meine missliche Lage, in mein Leben fügen? Wie zu mir passen? Diese Fragen stellten sich mir und führten letztlich weit weg vom sonstigen Grübeln einer von Krebs Betroffenen. Ich bin ins Tun gekommen, wieder handlungsfähig geworden. Er – der rote Hut – hat mich inspiriert, meine Kreativität und Lebensfreude beflügelt. Und ich wurde irgendwie eins mit ihm.
Es gibt viele Wege. Nur der eigene stimmt – Was für eine Person das absolut Richtige ist, ist für die andere grundlegend falsch. Das Schwierigste ist eigentlich, das zu finden was zu einer_einem passt. Dazu möchte ich ermutigen. Sich nichts einreden lassen. Auf die innere Stimme hören und manchmal auf gute Freunde_innen.
Jammern. Lamentieren. Zornig sein. Sich einigeln. Angst zeigen. Unfreundlich sein. Zynisch sein. Ungerecht sein. Alles in Frage stellen. Unglücklich sein. Verzweifelt sein. Nicht mehr weiterwissen. All das ist erlaubt!
Aber auch Freude am Leben haben. Kreativ sein. Über sich hinaus wachsen. Überdreht sein. Neue Dinge tun. Lachen. Gut gelaunt sein. Spaß haben. Verrücktes tun. Sich beschwingt fühlen. An das Gesundwerden glauben. Die Gleichzeitigkeit von all dem macht es aus. Und zumindest versuchen, wieder auf die Seite zu finden, wo´s Spaß macht. So lange es geht …